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Lärm und Geräusche sichtbar machen
Innovation
Akustisches Foto eines Industriekomplexes aus einer Entfernung von 300 Metern. Foto: gfai tech GmbH

Mit den Augen hören: Die Akustische Kamera, ein industrietaugliches Messsystem zum Lokalisieren akustischer Emissionen, macht Lärm- und Geräuschquellen sichtbar. Dazu wird ein Kamerabild mit Messdaten von 24 bis 144 (und mehr) Mikrofonen überlagert. So lassen sich der genaue Ort von Lärmentstehung feststellen, Ursachen von Geräuschemissionen ermitteln und abstellen – oder Lärmemissionsorte richtig abschirmen. Anbieter ist die gfai tech GmbH.

Typ
Produkt
Bereich
Informations- und Kommunikationstechnologie, Optische Technologien und Mikrosystemtechnik, Weitere Technologien

Vorteile und Lösungen

Lärm verursacht Stress. Störgeräusche nerven. Lärmdämmung ist aufwendig und bringt nicht immer den erwarteten Nutzen. Darum will man Störgeräusche vorzugsweise durch Beseitigung ihrer Ursachen loswerden.

Bei Geräuschquellen überschaubarer Größe und Komplexität ist das naheliegende Ortungs- und Messgerät das menschliche Ohr. Dessen Ortungsvermögen ist allerdings begrenzt und funktioniert obendrein je nach Lautstärke und Tonlage unterschiedlich gut. Die Ortsauflösung des menschlichen Auges ist wesentlich besser. Kann man den Schall mit der Akustischen Kamera sehen, hilft dies bei der Ermittlung komplexer Geräuschemissionen.

Denn: Rein mechanische Lärmursachen, zum Beispiel Lauf- oder Klappergeräusche von beweglichen Teilen wie Rädern oder Kolben, sind oft recht einfach auffindbar und abstellbar. Bei Geräuschemissionen bewegter Gase oder Flüssigkeiten – zum Beispiel in Flugzeugturbinen Wasserleitungen, Pumpen oder Schornsteinen – ist das schon schwieriger: Strömungsdynamik und Turbulenz lassen sich äußerst schwierig berechnen und simulieren, um die Schallemission konstruktiv zu senken.

Die sehr komplexe Ausbreitung von Geräuschemissionen rund um den Einbauort technischer Geräte, also beispielweise im Flugzeuginneren, in der Umgebung von Kraftwerken oder Windturbinen, macht die Lärmreduktion noch komplizierter.

Wichtige Anwendungen der akustischen Kamera sind daher Geräuschanalyse, Schallreduktion und Fehlererkennung. Das modulare und flexible System ist schnell einsatzbereit – egal ob im Innenraum oder im freien Gelände. Im Ergebnis entstehen Computergrafiken, die eine Schallkartierung darstellen. Verkauft werden sowohl alle Systeme als auch Dienstleistungen mit diesen.

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Einsatzgebiet und Zielgruppe

Hersteller und Konstrukteure technischer Produkte (zum Beispiel Autos, Bahnen, Maschinen) und Produktionsanlagen
Betreiber von Anlagen und technischen Infrastrukturen

Referenzen

Auszug
Berlin: Daimler Marienfelde, Fraunhofer Institut, TU Berlin, HTW Berlin, Vattenfall Europe Berlin, Siemens, VLB Berlin, BSH
Deutschland: Robert Bosch, Audi, Volkswagen, Porsche, Braun, Wabco Development, Festo, Enercon
Weltweit: Honda, Skoda, National Aerospace Laboratories, Jaguar Landrover, Tongji University, Montpellier University, Airbus, Canon Fudji

Ausgezeichnet mit

Innovationspreis Berlin Brandenburg
Otto-von-Guericke-Preis der Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen

Gefördert durch

"SONETT - Sound-Netzwerk IT" - BMBF (Unternehmen Region) Verbindung von Mikrofonarraytechnik und Psychoakustik
"ModelGen3D - Modellgenerierung für akustische 3D-Kartierung" - BMWi Entwicklung eines Innenraumscanners und von auflösungsoptimierten 3D-Modellen
"VorAn - Vorbeifahrt-Analysen mit Mikrofonarrays" - BMWi Entdopplerungsverfahren für schnelle Vorbeifahrten, z.B. von Zügen
"NikMik - Nichtklassiche Mikrofonarray-Signalverarbeitung" - BMWi Sichtbarmachen von schwachen Schallquellen in den akustischen Karten
"ADeKo - Automatische Detektion der Koordinaten von Mikrofonarrays" - BMWi Bestimmen + Kalibrieren der Positionen der Einzelmikrofone innerhalb eines Arrays

Anbieter

Die gfaitech GmbH wurde 2006 gegründet und befasst sich mit der Mitentwicklung, Produktion und dem weltweiten Vertrieb innovativer Technologien. Sie ist eine 100-prozentige Tochtergesellschaft der Gesellschaft für angewandte Informatik e.V. (GFaI e.V.) mit Sitz auf dem Gelände des Wissenschaftsparks Berlin-Adlershof.

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Kontakt

gfaitech GmbH
Volmerstr. 3
12489 Berlin
Telefon +49 30 814 563 750
Telefax +49 30 814 563 755

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