Nachlassen der geistigen Leistungsfähigkeit kann verschiedene Ursachen haben, darunter „gutartige“ aber auch neurodegenerative Erkrankungen. Voraussetzung für die optimale Versorgung ist in jedem Fall die korrekte Diagnose im frühen Erkrankungsstadium. Dabei spielen künftig Biomarker eine zentrale Rolle. Biometrica AD ist eine innovative Dienstleistung, die den Einsatz von Biomarkern aus strukturellen und funktionellen Bilddaten des Gehirns (MRT, PET) in der Routineversorgung ermöglicht.
Vorteile und Lösungen
Die Diagnostik bei Verdacht auf eine Demenz-Erkrankung beruht bisher auf Symptom-basierten Kriterien. Die frühen Symptome sind jedoch oft unspezifisch, sodass die Diagnose schwierig sein kann. In diesen Fällen ist der Einsatz von Biomarkern sinnvoll, die Hinweise für krankheitsspezifische Pathologie liefern.
Eine Anwendung von Biometrica AD ist der Nachweis oder Ausschluss des für die Alzheimer-Krankheit charakteristischen Verlusts von Gehirnzellen in einer bestimmten Gehirnregion (Hippocampus) auf Basis von Magnet-Resonanz-Tomographie (MRT)-Aufnahmen. Geeignete MRT-Aufnahmen werden bei vielen Patienten zum Ausschluss eines Schlaganfalls angefertigt, aufgrund fehlender technischer Möglichkeiten bisher jedoch nicht zur Vermessung des Hippocampus verwendet. Biometrica AD macht diese diagnostisch wertvolle Zusatzinformation für die tägliche Routineversorgung verfügbar.
Darüber hinaus bietet Biometrica AD die quantitative Charakterisierung von Durchblutungsstörungen des Gehirns anhand von T2-gewichteten MRT-Aufnahmen und die Detektion krankheitsspezifischer Muster der Gehirnaktivität in der Positronen-Emissions-Tomographie (PET) zur Differenzierung neurodegenerativer Erkrankungen.
Biometrica AD ist modular aufgebaut. Jede der drei Anwendungen kann alleine genutzt werden. Stehen Bilddaten für zwei oder mehr Anwendungen zur Verfügung, werden die Einzelergebnisse zusätzlich einer multimodalen Analyse zugeführt, die die Interpretation aller Daten in Zusammenschau unterstützt.
Einsatzgebiet und Zielgruppe
Die Bestimmung von Bild-basierten Biomarkern mit Biometrica AD kann einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Diagnostik und der Versorgung von Patienten mit Verdacht auf eine Demenz-Erkrankung leisten. Das Dienstleistungsangebot wendet sich an Kliniken und Praxen, nicht an Patienten.
Referenzen
Charité - Universitätsmedizin Berlin
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
Université Pierre et Marie Curie, Institut de la Mémoire et de la Maladie d’Alzheimer, Paris
Gefördert durch
ProFit-Programm der Investitionsbank Berlin
Anbieter
jung diagnostics (JDX) bietet computergestützte Analysen von medizinischen Bilddaten für die klinische Routineversorgung.
Weitere Projektpartner
Biomarkerentwicklung und klinische Valdidierung: Charité Universitätsmedizin Berlin
Biomarkerentwicklung: jung diagnostics GmbH
jung diagnostics GmbH
Dr. Lothar Spies
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